Berufliche Grundbildung
Mit einer beruflichen Grundbildung finden Jugendliche den Einstieg in die Arbeitswelt. Sie ist Basis für ein lebenslanges Lernen und öffnet eine Vielzahl von beruflichen Perspektiven. Rund 250 Berufe stehen zur Wahl.
2-jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA)
Eine berufliche Grundbildung mit EBA ermöglicht überwiegend praktisch begabten Jugendlichen einen anerkannten Abschluss mit einem eigenständigen Berufsprofil. Sie öffnet den Zugang zu einer 3- oder 4-jährigen beruflichen Grundbildung mit EFZ.
3-oder 4-jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)
In einer beruflichen Grundbildung mit EFZ werden Qualifikationen zur selbstständigen Ausübung eines bestimmten Berufs erworben. Sie öffnet den Zugang zur höheren Berufsbildung. Während oder nach dem Abschluss mit EFZ kann zudem eine Berufsmaturität erworben werden.
Der Lehrstellenmarkt
Auf dem Lehrstellenmarkt treffen sich die Angebote der Unternehmen und die Nachfrage der Jugendlichen. Der Staat sorgt für optimale Rahmenbedingungen für die Unternehmen, fördert das Lehrstellenangebot und unterstützt die Jugendlichen im Berufswahlprozess.
Lehrstellennachweis
Im Lehrstellennachweis LENA werden offene Lehrstellen publiziert. Lehrstellen, die von den Unternehmen gemeldet werden, können nach verschiedenen Kriterien gesucht werden.
Das Nahtstellenbarometer
Das Nahtstellenbarometer zeigt die aktuelle Situation und die Entwicklungstendenzen nach der obligatorischen Schulzeit kurzfristig auf. In repräsentativen Umfragen bei Unternehmen und Jugendlichen werden die zentralen Merkmale der gegenwärtigen Situation erfasst und mitverfolgt. Das Nahtstellenbarometer wird jeweils im April und August erhoben.
Berufsinformation und -beratung
Die kantonalen Berufsberatungen unterstützen die Jugendlichen in enger Zusammenarbeit mit den Schulen bei der Berufswahl und der Suche nach einer Lehrstelle.
Unterstützung von Jugendlichen
Brückenangebote richten sich an Jugendliche, für die der Einstieg in eine berufliche Grundbildung aus sozialen oder schulischen Gründen noch nicht möglich ist oder die noch keine Lehrstelle gefunden haben. Neben der Aufarbeitung von schulischen, sprachlichen oder anderen Defiziten erfolgt eine Einführung in die berufliche Praxis. Die erlangte Qualifizierung erhöht die Chancen bei der Lehrstellensuche.
Lernorte in der beruflichen Grundbildung
Markenzeichen und Stärke der Berufsbildung ist der direkte Bezug zur Arbeitswelt. Dies widerspiegelt sich in den verschiedenen Lernorten.
Instrumente zur Förderung von Jugendlichen
Für Jugendliche mit hohem Leistungspotenzial besteht die Möglichkeit einer verkürzten beruflichen Grundbildung oder sich von Teilen der Ausbildung beziehungsweise der Abschlussprüfung dispensieren zu lassen. Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern in den Lehrbetrieben obliegt ausserdem die Aufgabe, den leistungsstarken Lernenden mehr Verantwortung und anspruchsvolle Aufgaben zu übertragen. Die Berufsfachschulen bieten zudem Freikurse (z.B. Sprachkurse mit Diplomen) an. Schliesslich fördern Organisationen wie «Schweizer Jugend forscht» junge Talente. Dabei sind Ideen aus allen Bildungsrichtungen gefragt, die unter anderem am nationalen Wettbewerb präsentiert und honoriert werden.
Berufsbildungsverantwortliche
Berufsbildungsverantwortliche bilden Lernende an den drei Lernorten sowie an höheren Fachschulen aus. Wichtig ist dabei eine praxisnahe Vermittlung, die direkt auf die Arbeitssituation Bezug nimmt. Das SBFI sichert die Qualität der Ausbildung für Berufsbildungsverantwortliche.
Berufsmeisterschaften
An den Berufsmeisterschaften ermitteln zahlreiche Berufsverbände jährlich ihre Schweizermeisterinnen und -meister unter den Berufsleuten. Im Rahmen der Initiative SwissSkills werden zudem regelmässig zentrale Berufsmeisterschaften durchgeführt. In Wettkämpfen und Demonstrationen können Berufe live erlebt werden. Die Schweizermeisterschaften dienen gleichzeitig als Ausscheidung für die Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften.
Berufsbildungsforschung
Die Berufsbildung ist ein wichtiger Standortvorteil für die Schweizer Volkswirtschaft und trägt zur internationalen Konkurrenzfähigkeit bei. Für die laufende Weiterentwicklung und die Anpassung an neue Herausforderungen ist die Berufsbildung auf Wissen angewiesen, welches die Berufsbildungsforschung erarbeitet.
Wie ein neuer Beruf entsteht
In der Schweiz werden die Berufe der beruflichen Grundbildung auf Initiative der Wirtschaft entwickelt. Alle fünf Jahre werden sie auf wirtschaftliche, technologische, ökologische und didaktische Entwicklungen hin überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt.